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Arbeitsfeldbezug in der Ausbildung Interview mit Christiane Ehmann und Christian Bethke

Christiane Ehmann und Christian Bethke leiten das Berliner Institut für Frühpädagogik e. V. Das Institut versteht sich als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis und führt u.a. Fortbildungen für Erzieherinnen und Erzieher sowie Praxisbegleitungen durch.

Warum ist ein starker Bezug zum Praxisfeld für die frühpädagogische Ausbildung wichtig?

Beide Lernorte bieten unterschiedliche Herausforderungen und Erfahrungsmöglichkeiten für forschendes und reflektierendes Lernen. Um professionelle Handlungskompetenz zu erwerben, bedarf es Erprobungs- und Reflexionsmöglichkeiten in sinnstiftenden Anwendungssituationen.

Was funktioniert gut bei der Kooperation der Lernorte Fachschule und Kitapraxis? Was muss in der Zusammenarbeit verbessert werden?

Darauf gibt es keine allgemeine Antwort. Positiv erscheint uns, dass sich die Erkenntnis durchsetzt, dass Kita und Schule als Lernorte für die Ausbildung wichtig sind. Aushandlungsstrukturen, Zielvereinbarungen oder sogar Verträge zwischen den Ausbildungsorten wären nächste Schritte, um die Kooperationen zu professionalisieren und damit zu verbessern.

Welche Bedeutung hat die Interaktion im Kita-Team und der kollegiale Austausch für das Mentoring der Nachwuchskräfte?

Für ein qualitativ hochwertiges Mentoring braucht es das ganze Team. Es stellt mit seinen unterschiedlichen Dynamiken, pädagogischen Arbeitsprozessen, Hierarchien und Entscheidungswegen ein wichtiges Lernfeld dar. Weiterhin bietet es einen multiperspektivischen Blick auf den individuellen Bildungsprozess der Nachwuchskraft. Es kann alternative Interpretationen und Schlussfolgerungen aufzeigen, als Korrektiv fungieren und in herausfordernden Prozessen entlasten.

Was bräuchte es, damit der Lernort Praxis als gleichberechtigte Ausbildungsinstanz neben der Schule bestehen kann?

Die Erfahrungen der Brandenburger Konsultationskitas mit dem Schwerpunkt "Fachkräftequalifizierung" haben gezeigt, dass sich Kitas dann als bedeutsamer Lernort verstehen, wenn sie über ein professionelles Mentoring und ein Unterstützungssystem verfügen, das den Austausch mit den Schulen begleitet.

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