Forschung : Die WiFF befragt Lehrkräfte an Fachschulen für Sozialpädagogik sowie Fachberaterinnen und Fachberater für Kindertageseinrichtungen
Im März hat die WiFF gleich zwei bundesweite Online-Befragungen gestartet. Die gewonnenen Daten liefern empirische Informationen über Berufsgruppen, die zur Qualität der Frühen Bildung beitragen.
Der für den weiteren Kita-Ausbau dringend benötigte Nachwuchs an Erzieherinnen und Erziehern wird an Fachschulen für Sozialpädagogik ausgebildet. Diese haben in den letzten Jahren ihre Kapazitäten massiv ausgeweitet und zahlreiche neue Lehrkräfte eingestellt. Um den Bedarf zu decken, haben die Länder Wege geschaffen, die es auch Bewerberinnen und Bewerbern ohne ein grundständiges Studium des Lehramts der beruflichen Fachrichtung Sozialpädagogik erlauben, an Fachschulen zu unterrichten. Über welche Qualifikationsprofile verfügen Lehrkräfte, die an Fachschulen für Sozialpädagogik angehende Erzieherinnen und Erzieher unterrichten? Welchen beruflichen Belastungen sind sie ausgesetzt und welche Unterstützung wünschen sie sich? Um das herauszufinden, führt die WiFF aktuell eine bundesweite Online-Befragung bei Lehrkräften an Fachschulen für Sozialpädagogik durch.
„Die Professionalität der Lehrkräfte ist entscheidend für die Qualität der Ausbildung. Dennoch gibt es wenige empirische Informationen über sie. Diese Lücke wollen wir schließen“, sagt WiFF-Leitung Professorin Dr. Kirsten-Fuchs-Rechlin und ergänzt: "Zugleich möchten wir die Sicht der Lehrkräfte auf aktuelle Herausforderungen und Entwicklungsbedarfe im frühpädagogischen Ausbildungssystem erfassen und in die Diskussion um dessen Reform einbringen."
Noch bis zum 23. Mai 2022 können Lehrkräfte, die an Fachschulen für Sozialpädagogik Erzieherinnen und Erzieher ausbilden, an der Befragung teilnehmen. Alle Informationen dazu erhalten sie von ihrer Schulleitung. In die Entwicklung des Fragebogens waren Fachschullehrkräfte aus mehreren Bundesländern sowie Mitglieder der Bundesverbände der Ausbildungsstätten für Sozialpädagogik intensiv eingebunden.
Fachberatungen nehmen eine Schlüsselrolle für die Kita-Qualität ein
Auch die Berufsgruppe der Fachberaterinnen und Fachberater nimmt eine Schlüsselposition für die Frühe Bildung ein. Ihre Rolle liegt in der fachlichen Unterstützung und Beratung von Kitas und Trägern. Wie sie diese Aufgaben wahrnehmen, ist von Bundesland zu Bundesland und von Träger zu Träger unterschiedlich geregelt. Auch hierzu gibt es wenige empirische Informationen. Aus diesem Grund führt die WiFF eine repräsentative Befragung bei einer Stichprobe von 10.000 Kita-Trägern durch. Darüber hinaus sind alle Fachberaterinnen und Fachberater, die im Kita-Bereich tätig sind, herzlich eingeladen, sich zu beteiligen.
Mit der Online-Befragung möchte die WiFF herausfinden, wie die Funktion der Fachberatung strukturell verankert ist, welche Aufgaben Fachberaterinnen und Fachberater übernehmen und welche Fort- und Weiterbildungen sie benötigen. Zudem sollen die Ergebnisse Einblicke in das Netzwerk der Fachberaterinnen und Fachberater, die Zusammenarbeit mit Trägern, Kitas sowie Kolleginnen und Kollegen liefern.
„Wenn es um die Qualität Früher Bildung geht, stehen meistens die Kita-Fachkräfte im Fokus. Doch auch andere Berufsgruppen haben einen Anteil daran, wie Bildung für die Jüngsten gestaltet und weiterentwickelt wird. Mit den beiden quantitativen Befragungen möchten wir diese Perspektive empirisch unterfüttern,“ erläutert Professorin Dr. Kirsten Fuchs-Rechlin.
Die Ergebnisse der beiden Fragebogenstudien werden Ende des Jahres in der Publikationsreihe "WiFF-Studien" sowie auf der WiFF-Webseite veröffentlicht.