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Im Interview Arne-Christoph Halle

Als Projektleiter der Bertelsmann Stiftung, setzt er sich mit Fragen der Qualitätsentwicklung in Bildungseinrichtungen auseinander. Im Projekt "Kitas bewegen" hat er die Weiterentwicklung und den Transfer des Konzepts "Gute gesunde Kita" begleitet und bei der Entwicklung des "Referenzrahmens zur Qualitätsentwicklung in der guten gesunden Kita" sowie des Weiterbildungskonzepts mitgewirkt.

Arne-Christoph Halle

Welchen Aspekt von Gesundheitsförderung möchten Sie in der Expertengruppe stark machen?

Für die Gestaltung einer für alle Akteure gesunden Lebens- und Arbeitswelt braucht es ein in den pädagogischen Alltag integriertes Konzept, das Bildung, Erziehung und Gesundheit aufeinander bezieht. Bei der Umsetzung ist die Beziehungsqualität sowie eine inklusive, partizipative, achtsame, wertschätzende, stärkenorientierte Haltung und Organisationskultur von besonderer Bedeutung.

Vor welchen Herausforderungen stehen Kitas?

Die Voraussetzungen für gesundheitsförderliche Kindertagesstätten, in denen sich Kinder und Erwachsene wohlfühlen, sind adäquate materielle und personelle Rahmenbedingungen. Ungünstige Personalschlüssel, fehlende Arbeitskräfte, geringe Zeitkapazitäten für Leitungsaufgaben, Überforderung und seelische Verletzungen bergen die größten Gesundheitsrisiken für alle Beteiligten.

Was gelingt im Bereich der Gesundheitsförderung in Kitas bereits gut, wo sehen Sie Entwicklungsbedarfe?

Einzelne Projekte beispielsweise im Bereich von Bewegung und Ernährung haben sich in vielen Kindertageseinrichtungen bereits etabliert. Ein im Kita-Alltag integrierter Ansatz, bei dem Bildung, Erziehung und Gesundheit Hand in Hand gehen und der zur Qualitätsentwicklung insgesamt beiträgt, ist jedoch kaum verbreitet.

Wie können Kitas zu Orten werden, die Gesundheit fördern? Welche Unterstützung benötigen sie hierfür?

Sind die materiellen und personellen Rahmenbedingungen gesichert, dann sind Räume bedeutsam, in denen gemeinsam organisationale und pädagogische Fragen unter der Perspektive von Wohlbefinden, Salutogenese und Gesundheitskompetenzen geklärt werden. Leitungen sollten diese professionell gestalten können und eine Kultur der Anerkennung, Achtsamkeit und Wertschätzung im Team ermöglichen.

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