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Im Interview Brigitte Fritz, Waldkirch

Brigitte Fritz hat selbst als Kita-Leitung von dem fachlichen Rat und der Unterstützung von Fachberatungen profitiert, um sich dann im Rahmen eines Studiums mit dem Thema Fachberatung noch weiter auseinanderzusetzen. Aktuell steht sie als Qualitätsbegleiterin in einem Modellversuch des Kultusministeriums Baden-Württemberg sowie als Coach und Beraterin im Austausch mit Fachberatungen, um Kindertageseinrichtungen auf dem Weg zu gelingender Inklusion zu begleiten.

An Fachberatungen richten sich zahlreiche Aufgaben und Erwartungen – welche sehen sie als besonders relevant an und warum?

Die zentrale Aufgabe für Fachberatung liegt darin, die Kitas dabei zu begleiten und zu unterstützen, die pädagogische Qualität in den Einrichtungen weiterzuentwickeln. Dies geschieht idealerweise prozesshaft. Sowohl fachwissenschaftliche Erkenntnisse als auch die Interessen und Bedürfnisse der jeweiligen Personen und Personengruppen sollen in die Weiterentwicklung miteinbezogen werden.  

Vor welchen Herausforderungen stehen Fachberatungen in ihrem Berufsalltag?

Gerade durch den Fachkräftemangel ist Fachberatung als Unterstützungssystem immer mehr gefordert. Sie hilft, die Qualität in den Kitas gemeinsam mit den jeweiligen Adressaten sicherzustellen und die entsprechenden Impulse zu geben. Herausfordernd ist dies vor dem Hintergrund, dass die Rahmenbedingungen und gesetzlichen Regelungen für das Agieren der Fachberatungen nicht ausreichen.

Welche Kompetenzen sind aus Ihrer Sicht zentral für den Job der Fachberatung?

Eine zentrale Kompetenz ist es, die jeweiligen Adressaten individuell und gemäß ihrer Anliegen zu beraten. Im Beratungsprozess stehen für mich die Offenheit im Ergebnis und die Lösungsorientierung im Vordergrund. Zudem sollte durch die Beratung erreicht werden, dass die Adressaten befähigt werden, eigene Lösungen zu erarbeiten und umzusetzen.

Was wünschen Sie sich für die Zusammenarbeit von Fachberatungen mit Kitas, Trägern oder weiteren Akteuren?

Mein größter Wunsch richtet sich an die Politik. Es ist an der Zeit, die Bedeutung von Fachberatung anzuerkennen und entsprechend allgemeingültige gesetzliche Grundlagen zu fixieren. Diese sollten einerseits Kriterien für die inhaltliche Arbeit, aber auch Rahmenbedingungen aufzeigen. Vielfach kann ich immer noch beobachten, dass vor allem unzureichende Rahmenbedingungen dazu führen, dass die aus der Praxis geforderte und gewünschte Unterstützung nicht ankommt, sondern in Verwaltungsstrukturen verhaftet bleibt

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