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Im Interview Silke Klug, Potsdam

Silke Klug arbeitet als Fachberaterin für den Träger Kinderwelt Potsdam und ist dort Kinderschutzbeauftragte und Ansprechpartnerin für die Umsetzung von Kinderrechten. Für den Weiterbildungsträger Pädagogika Potsdam entwickelt und begleitet sie Qualifizierungsangebote.  Freiberuflich ist sie in der Aus- und Fortbildung von pädagogischen Fachkräften tätig. Sie ist Gründungsmitglied des Vereins „Bundesnetzwerk Fortbildung und Beratung in der Frühpädagogik“.

An Fachberatungen richten sich zahlreiche Aufgaben und Erwartungen – welche sehen sie als besonders relevant an und warum?

Besonders relevant ist es eine zeitgemäße Pädagogik gepaart mit wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Kitas zu tragen. Die daraus resultierenden Entwicklungsprozesse und Dilemmasituationen wahrzunehmen, zu analysieren und zu bearbeiten, um das eigene Wissen kontinuierlich zu erweitern und das pädagogische Handeln nach diesen Erkenntnissen zu reflektieren. Mein Schwerpunkt liegt in der Sensibilisierung von pädagogischen Fachkräften für die institutionelle Kindeswohlgefährdung, der Implementierung von Kinderrechten, des Beschwerdemanagements und der Erstellung von Schutzplänen.

Die Herausforderung liegt darin, bei schwierigen Beobachtungen zur Fachkraft- Kind Interaktion die Beziehung zu halten. Was ist vertrauensbildend? Arbeit mit Kindern bedarf einer reflexiven Unterstützung und diese muss erarbeitet werden. Dafür sind eine politische Lobby und eine sichere Finanzierung notwendig.

Welche Kompetenzen sind aus Ihrer Sicht zentral für den Job der Fachberatung?

Einfühlungsvermögen ist notwendig. Ich bin der festen Überzeugung, dass Menschen in einer wohlwollenden Beziehung besser wachsen können. Es braucht Mut Konflikte anzuprechen oder ein Scheitern einzuplanen. Selbstreflexion ist für die eigene Selbstfürsorge wichtig. Nur wenn es mir selber gut geht, kann ich unterstützend sein.

Was wünschen Sie sich für die Zusammenarbeit von Fachberatungen mit Kitas, Trägern oder weiteren Akteuren?

Kindertagesstätten sollten zu Familienzentren weiterentwickelt werden, um niedrigschwellige Angebote wie Hebammensprechstunde, Kinderarzt oder Beratung für alle Familien zu implementieren. Regelmäßige Kinderschutzstammtische mit allen Akteuren der Familienbildung erleichtern dabei die systemisch-multiprofessionelle Unterstützung von Familien.

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