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Im Interview Sabine Herrenbrück, Darmstadt

Sabine Herrenbrück arbeitete selbst als Fachberaterin bevor sie die Leitung des Fachbereichs Kindertagesstätten beim Zentrum für Bildung der der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau übernahm. Besonders treiben sie die Professionalisierung und Weiterentwicklung der Fachberatung als Strukturebene des Kitabereichs um.

Sabine Herrenbrück

An Fachberatungen richten sich zahlreiche Aufgaben und Erwartungen – welche sehen sie als besonders relevant an und warum?

Fachberatungen initiieren, moderieren und bündeln Veränderungsprozesse und tragen somit zur Qualitätsentwicklung und Professionalisierung im Kitasystem bei. Damit unterscheiden sich ihre Aufgaben auf den ersten Blick mitunter kaum von denen der Träger und Leitungen.  Den Unterschied machen ihre Kompetenzen, die Haltung und die Perspektive der Fachberatungen auf die Kita und das Kitasystem. 

Vor welchen Herausforderungen stehen Fachberatungen in ihrem Berufsalltag?

Fachberatungen bewegen sich in Spannungsverhältnissen von unterschiedlichen, durchaus widersprüchlichen Anforderungen und Erwartungen. Diese sind immer wieder auszubalancieren. Dies bedarf zum einen kollegialer Selbstvergewisserung und zum anderen eines professionellen Selbstverständnisses, um das berufliche Handeln zu reflektieren. Der Träger der Fachberatung spielt hier eine große Rolle, da er die Strukturen und Rahmenbedingungen gestaltet.

Welche Kompetenzen sind aus Ihrer Sicht zentral für den Job der Fachberatung?

Fachberatungen unterstützen den Theorie-Praxis-Transfer und benötigen somit Kompetenzen, um auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse Bildungsprozesse für Erwachsene zu initiieren. Management- und Gestaltungskompetenzen sind für die Aufgaben der Fachberatungen auch von großer Bedeutung. Zentral ist vor allen Dingen eine grundsätzliche Offenheit gegenüber Inhalten, Menschen und Entwicklungsprozessen.

Was wünschen Sie sich für die Zusammenarbeit von Fachberatungen mit Kitas, Trägern oder weiteren Akteuren?

Im Kitabereich erscheint es manchmal so, als könnte jede und jeder alles machen. Das Bewusstsein für Strukturen, Rollen und Funktionen wird oft sehr fließend gestaltet. Ich wünsche mit mehr Klarheit über Rollen- und Funktionen und die wechselseitige Anerkennung der Expertise derjenigen, die zusammenarbeiten.

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