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Hybrider WiFF-Bundeskongress : Was macht gute Ganztagsangebote für Grundschulkinder aus?

Kinder, die ab dem Schuljahr 2026/27 eingeschult werden, haben einen Rechtsanspruch auf eine ganztägige Bildung und Betreuung. Mit dieser politischen Entscheidung hat die Debatte um die Qualität ganztägiger Angebote für Grundschulkinder an Dynamik gewonnen. Was bedeutet qualitätsvoller Ganztag mit Blick auf die Kinder, die Angebotsausgestaltung, die Eltern und die Zusammenarbeit zwischen der Institution Schule und der Kinder- und Jugendhilfe? Was braucht es für die Umsetzung guter Angebote? Damit beschäftigte sich der WiFF-Bundeskongress, der am 15. und 16. November zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie wieder in Berlin vor Publikum stattgefunden hat. Über 150 Teilnehmende kamen in der Robert Bosch Stiftung zusammen, um den Vorträgen, Panels und Diskussionsrunden zu folgen und sich untereinander zu vernetzen. Weitere 600 Personen wählten sich in den Livestream ein.

Professorin Dr. Kirsten Fuchs-Rechlin

Die Erwartungen an den Ganztag sind hoch: Er soll allen Schülerinnen und Schülern mehr Bildungschancen und Teilhabe ermöglichen, den Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern und dabei insbesondere die Wünsche und Bedürfnisse der Kinder berücksichtigen. Wie müssten die Rahmenbedingungen aussehen, damit dies auch nur ansatzweise gelingen kann? Welche Konzepte braucht es und wie sollte das Personal im Ganztag qualifiziert sein? Diese und weitere Fragen sowie den Handlungsdruck, den der Rechtsanspruch bereits jetzt erzeugt, beleuchten Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Politik und Praxis während der zwei Kongresstage. Zudem wurde der neue Wegweiser Weiterbildung „Ganztag für Grundschulkinder“ vorgestellt, der Grundlagen für die kompetenzorientierte Weiterbildung von pädagogisch Tätigen in der Ganztagsbildung enthält.

„Die Fachwelt treibt vor allem die Sorge um, wo das Personal herkommen soll“, sagte Professorin Dr. Kirsten Fuchs-Rechlin in Ihrem Einführungsvortrag. Nach Schätzungen des Forschungsverbunds DJI/TU Dortmund werden bis zum Schuljahr 2029/30 zusätzliche 20.000 bis 40.000 rechnerische Vollzeitstellen für die ganztägige Förderung von Grundschulkindern benötigt. Anders als in der Frühen Bildung, spielen im Ganztag pädagogische Laien eine vergleichsweise große Rolle. „Die Handlungsfelder, die im neuen Wegweiser Weiterbildung definiert werden und die wir auch auf dem Kongress aufgreifen, machen deutlich, dass es sich bei der Arbeit im Ganztag um eine anspruchsvolle Tätigkeit handelt, die angemessen qualifizierte Kräfte erfordert,“ so die WiFF-Leitung weiter. Da die Qualität pädagogischer Angebote eng verknüpft ist mir der Qualifikation des Personals, liegt in der Aus- und Weiterbildung von Quereinsteigenden eine Chance aber auch eine Herausforderung für das Arbeitsfeld, so ein Fazit der Tagung.

Mitschnitte der einzelnen Programmpunkte sowie die Präsentationen der Referentinnen und Referenten finden Sie in Kürze hier auf dem WiFF-Portal.

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